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Ist Shisha schädlicher als Zigaretten?

Ist Shisha schädlicher als Zigaretten?

Früchtemix, Zitrone oder vielleicht lieber Traube Minze? Zahlreiche Jugendliche begeben sich regelmäßig auf die Suche nach dem perfekten Aroma. Sich mit mehreren Leuten in der Shisha-Bar eine Tabakmischung zu teilen, ist längst fester Bestandteil ihrer Freizeit. Doch wie schädlich ist der mit Shisha-Kohle erzeugte Rauch im Vergleich zu Zigaretten? Dieser Artikel liefert Dir alle wichtigen Informationen.

Die Shisha ist vor allem bei Jugendlichen beliebt

Trotz des rückläufigen Zigarettenkonsums hat die Nutzung von Shishas oder Hookahs unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen erheblich zugenommen. Shishas liegen also ähnlich wie E-Zigaretten bei jüngeren Menschen voll im Trend. Aber auch erwachsene Raucher haben das Wasserpfeife-Rauchen für sich entdeckt.

Anteil junger Shisha-Raucher:
Knapp 30 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren haben schon mindestens ein mal Shisha geraucht. Ebenfalls rund ein Drittel dieser Altersgruppe hat schon einmal Zigaretten probiert. Die Zahl der Shisha-Raucher steigt stetig an.


Die Zahl der Shisha-Raucher steigt stetig an

Für viele Leute ist Shisha-Rauchen inzwischen zu einem richtigen Lifestyle geworden. Es überrascht daher nicht, dass der Absatz von Wasserpfeifentabak in Deutschland seit 2010 kontinuierlich gestiegen ist. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor.

Der Konsum erfolgt in privater Runde oder in öffentlichen Shisha-Bars – bereits etwa 6.000 dieser Lokalitäten gab es im Jahr 2020 in Deutschland. Der Einlass in eine Shisha-Bar ist hierzulande aus Gründen des Jugendschutzes aber erst ab 18 Jahren gestattet.

So funktioniert eine Shisha

Shishas sind Wasserpfeifen, die zum Rauchen von speziellen Tabakmischungen in einer Vielzahl von Geschmacksrichtungen verwendet werden. Der feuchte Wasserpfeifentabak wird vor dem Rauchen etwas aufgelockert und danach in einen Tontopf (auch Shisha-Kopf genannt) gefüllt.

Der Tabak darf nicht festgedrückt und der Tabakkopf maximal bis kurz unter dem Rand befüllt werden. Der Tabak soll verdampfen und nicht verbrennen, nur so kann man die Shisha richtig rauchen.

Shishas funktionieren in der Regel, indem sie mittels Naturkohle erhitzte Luft durch die Tabakmischung und schließlich durch eine mit Wasser gefüllte Kammer leiten. Der Benutzer inhaliert dann den Rauch durch einen Schlauch und ein Mundstück.

Mehr als heiße Luft – diese Schadstoffe nimmt man mit der Shisha auf

Untersuchungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg ergaben, dass sich im Shisha-Rauch über 80 Schadstoffe unterschiedlicher Rubriken nachweisen lassen. Darunter sind unter anderem folgende Stoffe, die Krankheiten verursachen können:

  • Nikotin
  • Kohlenmonoxid
  • Schwermetalle wie Nickel, Blei und Chrom
  • Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs)
  • Tabakspezifische Nitrosamine
  • Benzol
  • Feinstaub

Ist Shisha rauchen schädlicher als Zigaretten rauchen?

Eine Session mit der Shisha birgt die gleichen Gefahren wie das Rauchen von Zigaretten. Denn egal, ob er aus einer Wasserpfeife oder Zigarette kommt: Tabakrauch enthält grundsätzlich eine Mischung potentiell gesundheitsschädlicher Stoffe. Außerdem ist Tabak ungesund für die Zähne. Dieser Umstand wird bei der Risiko-Beurteilung gerne vergessen.

Sowohl gelegentlicher als auch regelmäßiger Shisha-Konsum steigern das Risiko, später Probleme mit Herz- und Kreislauferkrankungen zu bekommen. Wird der Rauch nikotinfreier Produkte - also ohne Tabak und Nikotin - inhaliert, ist das im Vergleich etwas weniger schädlich, aber auch alles andere als gesund.

Wie vielen Zigaretten entspricht ein Kopf-Shisha?

Es gibt Fragen, die einfacher zu beantworten sind. Denn neben unzähligen Meinungen existieren auch einige Untersuchungen zu diesem Thema, die teilweise unterschiedliche Daten liefern.

In einer Studie kommt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beispielsweise zu dem Ergebnis, dass das Rauchen eines Shisha-Kopfs mit dem Konsum von ungefähr 100 bis 200 Zigaretten vergleichbar ist. Die Barmer Krankenkasse hingegen informiert auf ihrer Website, dass die Kohlenmonoxid-Aufnahme während einer Shisha-Session im Bereich von etwa 10 Zigaretten liegt.

Rauchen ist nicht gleich rauchen

Diese voneinander abweichenden Ergebnisse können auf den ersten Blick vielleicht irritieren. Tatsächlich hängt die Menge des inhalierten Rauchs und seine Zusammensetzung aber von einigen Faktoren ab. Dazu gehören:

  • Art des genutzten Tabaks
  • Shisha-Modell (Größe, Filter)
  • Shisha-Schlauch und Mundstück
  • Tiefe der Inhalation
  • Rauchvolumen und -dauer
  • Tabak-Menge
  • Dauer der Shisha-Session

Bekannte Mythen über das Shisha-Rauchen

Shisha rauchen ist harmloser als Zigaretten

Tabakrauch enthält gefährliche Giftstoffe, die beim Rauchen in die Lunge gelangen. Dabei ist es zunächst egal, ob dieser aus einer Zigarette oder einer Shisha strömt. Der Wasserpfeifentabak wird nicht direkt verbrannt, sondern bei niedrigeren Temperaturen verschwelt. Auch durch das Wasser werden einige Stoffe herausgefiltert, der Großteil der Schadstoffe gelangt aber durch den Rauch in den Körper. Dort können sie Krebs erzeugen und die Schleimhäute reizen.

Das Wasser filtert beim Shisha rauchen die Schadstoffe heraus

Viele Shisha-Fans sind der Ansicht, dass sämtliche Schadstoffe durch das Wasser herausgefiltert werden. Das stimmt so allerdings nicht ganz: Durch die Flüssigkeit werden lediglich die wasserlöslichen Stoffe filtriert. Alle anderen können ungefiltert in die Lunge gelangen.

Nikotin im Shisha-Rauch
Bei einer Shisha-Sitzung wird die durchschnittliche Nikotinmenge von zwei bis zehn Zigaretten aufgenommen.


Tabakfreie Wasserpfeifen sind weniger gefährlich

Auch der Rauch von tabakfreien Wasserpfeifen enthält zahlreiche Substanzen, die gesundheitsgefährdend sein können. Zu den tabakfreien Rauch-Produkten für Wasserpfeifen zählen Kräutermischungen, Dampfsteine und Gele.

Die größten Gesundheits-Risiken werden zwar durch die Freisetzung schädlicher Stoffe während des Verbrennungsprozesses von Kohle erzeugt. Aber auch beim Erhitzen von Dampfsteinen oder Pasten finden thermische Prozesse statt, die toxische Stoffe entstehen lassen.

Shisha rauchen macht nicht abhängig

Das Nervengift Nikotin ist im Rauch von herkömmlichen Zigaretten und in dem von Shishas gleichermaßen enthalten. Der Konsum von Nikotin kann auf Dauer abhängig machen und beim Rauchen der Shisha wird besonders viel Nikotin aufgenommen, wodurch die Suchtgefahr sogar höher ist. Es sind inzwischen allerdings auch nikotinfreie Shisha-Tabaksorten und tabakfreie Ersatzprodukte erhältlich.

Wie schädlich sind E-Shishas?

Die E-Zigarette hat sich inzwischen als Alternative zur herkömmlichen Zigarette etabliert. Etwas weniger bekannt dürften hingegen E-Shishas sein. Dabei ist das Funktionsprinzip ähnlich: Eine aromatisierte Flüssigkeit wird elektronisch erhitzt und der entstehende Wasserdampf inhaliert. Es kommt also kein Shisha-Tabak mehr zum Einsatz.

Durch Aufschrauben eines elektrischen Aufsatzes wird eine handelsübliche Wasserpfeife in eine E-Shisha verwandelt. E-Shishas sind noch relativ neu auf dem Markt. Langzeitstudien gibt es also noch nicht. Es gilt aber als plausibel, dass ihr Dampf weniger krebserregend und gesundheitsschädlich ist als das klassische Wasserpfeife-Rauchen.